Edelmetalle

Verschiedene Edelmetalle in unserer Goldschmiede

Wie setzt sich der Feingehalt zusammen?

In Deutschland wird der Goldgehalt der Schmuckstücke in dreistelligen Zahlen angegeben. Je höher die Zahl, desto höher ist auch der Gehalt des Fein-Metalles. Wir als Goldschmiede gehen dabei immer von einem Grundwert von 1000 Teilen reines Feinmetall aus. In einer Schmucklegierung können also zum Beispiel maximal 1000 Teile reines Feingold enthalten sein. Diese Edelmetalle haben aber oft noch nicht die notwendigen Eigenschaften für ein bestimmtes Schmuckstück und werden deshalb mit verschiedenen anderen Metallen gemischt, bzw. legiert. 

Die im Schmuckstück eingestempelte Zahl sagt also aus, in welchem Verhältnis das jeweilige Feinmetall zu den Nebenmetallen steht, wir sprechen dann vom Feingehalt.

Bei unserem handgemachten Schmuck verwenden wir bevorzugt Gold mit einem hohen Goldanteil. Sie finden in unserem Sortiment auch viele Schmuckstücke aus 999 Feingold. Das pure Gold, hat eine wunderschöne Farbe und unverkennbare Eigenschaften, z.B. eine besonders hohe Zugfestigkeit.

Zusammensetzung der Goldfarben

Gelbgold

In der Goldschmiede-Werkstatt arbeiten wir mit traditionellen Edelmetallen wie Gelbgold, Weißgold, Rotgold, Roségold, Platin und Silber. Der Farbton hängt stark von dem Goldgehalt der jeweiligen Legierung ab. Je höher der Feingehalt einer Gelbgoldlegierung ist, desto wärmer und satter strahlt die Farbe des fertigen Schmuckstückes. 

 

Rotgold 
Bei Rotgoldlegierungen spielt das „färbende“ Metall Kupfer eine wichtige Rolle. Das Grundmetall ist gelbes Feingold. Durch die Zugabe von Kupfer in bestimmten Mengenverhältnissen wird die ursprüngliche Goldfarbe in Rotgold verwandelt. Bei einem geringeren Feingehalt von Rotgoldlegierungen ähnelt die Rotgold-Farbe dem Kupfer, wirkt also warm und intensiver rot. Dagegen scheint der Rotgold-Schmuck bei einem höheren Feingoldgehalt weicher und dezenter.

 

Roségold 
Roségold wird wie das Rotgold mit dem roten Metall Kupfer legiert. Für die besondere Farbgebung wird aber weniger Kupfer verwendet. Das Roségold schimmert beim fertigen Schmuckstück in einem helleren Rot, mit einem sanften rosa Unterton. 

 

Weißgold
Weißgold wird ebenfalls aus dem ursprünglich gelben Feingold legiert. Hier werden „weiße“ Metalle, wie Palladium dazulegiert, um einen Farbumschwung zu erreichen. Da Weißgoldlegierungen mit sehr hohem Feingehalt einen gelblichen Schimmer haben, kann das fertige Schmuckstück rhodiniert werden. Mit Hilfe von Strom wird in einem speziellen Galvanischen Bad ein sehr feiner Überzug des Edelmetalls Rhodium aufgebracht. So erhält das Weißgold vorübergehend eine deutlich hellere Farbe.
 
Eigenschaften der Goldlegierungen 

333/000 ist sehr hart und hat einen gelb-grauen Farbton. Fertige Schmuckstücke werden mit einer 750 Gelbgold Vergoldung attraktiver gemacht. Die Vergoldung wird im Laufe der Zeit abgetragen und der ursprüngliche Farbton kommt wieder zum Vorschein.

585/000 ist hart und hat einen blassen Goldton. Schmuckstücke aus diesem Gold sind langlebig. Die Goldfarbe kommt bei polierten Schmuckstücken besonders gut zur Geltung. 

Goldfarben

750/000 hat einen schönen hellen gelben Goldton. Es eignet sich besonders für Trauringe und beanspruchte Schmuckstücke, wie Halsketten, Armbänder und Ohrschmuck. Wegen der hohen widersandsfähigkeit können aus diesem Gold auch sehr gut dünne Ringe, feine Krappenfassungen und  handgemachte Schlösser gefertigt werden. Bei der Oberflächengestaltung gibt es sehr viele Möglichkeiten. Fein und grob strukturierter Schmuck ist genauso möglich, wie auf hochglanz polierte Schmuckstücke.
Durch den hohen Feingold-Anteil bleibt die Farbe ein Leben lang unverändert schön.

900/000 strahlt in einem sonnig warmen Goldton, sie ist vergleichbar schön mit der Feingoldfarbe. Schmuckstücke aus diesem Gold sind überaus langlebig und werden durch das Tragen noch schöner. Durch den kleinen Legierungsanteil wird das Gold härter und eignet sich deswegen besonders gut für Eheringe, Schmuckringe, handgearbeitete Halsketten und Armbänder sowie Fassungen für Edelsteine. Die Goldfarbe kommt am besten mit einer mattierten Oberfläche zur Geltung, zum Beispiel bei unseren Trauringen mit Hammerschlag.

900 Gelbgold verwenden wir in unserer Goldschmiede auch sehr oft für Edelstein-Fassungen, die dann in einen Silberring gelötet werden. Die intensive Goldfarbe sieht auch in zweifarbigen Schmuckstücken wunderschön aus.

999/000 wird auch als Feingold bezeichnet. Es besitzt den intensivsten Goldton und einen reinen Glanz. Das pure Gold ist leicht zu verformen und dadurch für sehr unterschiedliche Schmuckdesigns geeignet. Für uns als Goldschmiede ist das Feingold ein auffallend schönes Material, um daraus Ohrschmuck Anhänger und Ketten-Ornamente zu schmieden. Feingold-Schmuck hat durch seine speziellen Eigenschaften einen eigenen Charakter und eine einmalige Oberfläche, die sich beim Tragen immer wieder verändert. Das reine Gold ist wegen der besonders guten Verformbarkeit nicht für technische Schmuckelemente geeignet.

 

Platinlegierungen 

950/000 besitzt eine schöne, helle, grauweiße Farbe. Aus Platin lassen sich verschiedenste Schmuckstücke anfertigen. Wegen der außergewöhnlichen Dehnbarkeit ist es sehr gut für Trauringe und mechanische Schmuckstücke, z.B. Schlösser, geeignet. Aber auch Kettenanhänger oder feine Ornamente lassen sich gut aus Platin schmieden. Die außergewöhnlich hohe Säurebeständigkeit verhindert, dass Schmuck aus Platin von Reinigungsmitteln oder Kosmetik angegriffen wird. Besonders schön finden wir Platinschmuck mit einer mattierten Oberfläche. So kommt die edle Farbe am besten zur Geltung. 

In unserer Goldschmiede haben wir aus 950 Platin eine Halskette gefertigt, die mit einzigartigen Streifenachaten gestaltet ist.

 

Silberlegierungen 

800/000 ist eine typische Silberlegierung, die hauptsächlich für massives Silberbesteck oder Silbermünzen genutzt wird. Bei altem Silberbesteck kann man die Zahl oft auf der Rückseite des Griffes lesen. 

925/000 wird auch Sterling Silber genannt. Diese Silberlegierung ist sehr gut für Schmuckstücke geeignet. Das Silber hat eine schöne, helle Farbe mit einem weichen Glanz. Durch den geringen Anteil an Kupfer in dieser Legierung wird das Silber stabil genug, um feine sowie massive Schmuckstücke zu gestalten.
Die Oberfläche lässt sich sehr leicht mattieren und polieren. Dezente Strukturen werden durch das Tragen allmählich glatter, lassen sich aber je nach Schmuckdesign wieder aufarbeiten. 

Durch eine spezielle Beize kann das Silber auch „geschwärzt“ werden, sodass es eine matte, anthrazitfarbene Oberfläche erhält. Wie das Weißgold wird auch Silberschmuck oft rhodiniert. Dadurch wird verhindert, dass das Silber dunkel anlaufen kann. 

Angelaufenes Silber entsteht durch die natürliche Eigenschaft des Feinsilbers, sich mit dem Element Schwefel zu verbinden. Schwefel ist fester Bestandteil unserer Umgebung, aber auch Inhaltsstoff verschiedener Kosmetikprodukte. Da das Anlaufen nur an der Oberfläche des Silbers passiert, kann es in fast allen Fällen mit wenig Aufwand entfernt werden.